Gnaudschun: Mast, Ahrenshoop / Unentschieden, 2016
Relationships – Offene Bildräume
20. bis 25. August 2018
Alles hängt mit allem zusammen. Unsichtbare Fäden verweben die Vergangenheit mit der Zukunft, verbinden Wirkungen mit ihren Ursachen und spannen über weite Entfernungen im Raum ihre Netze.
Die Bilder, die wir produzieren, sind Teil dieser verbundenen Welt. Sie verknüpfen sich mit den Fotografen, den Betrachtern und untereinander. Sie sind, je nach Blickwinkel, unterschiedlich lesbar. Immer anders und neu. Eigentlich gibt es so viele Bilder, wie es Betrachter gibt. Stellt man zwei, drei oder mehrere Bilder zusammen, so versucht man unwillkürlich Zusammenhänge zu erkennen und daraus einen Sinn abzuleiten. Assoziationsketten bilden sich und es entsteht ein übergeordneter Gedankenraum, der unbestimmt, offen, aber gleichzeitig sehr klar sein kann. Er ist größer als die Summe seiner Teile.
Es sind die Beziehungen, die wir spüren. Diese Beziehungen können sich als Geschichte aufbauen, deren Plausibilität wir bejahen, deren Handlung wir aber nicht unbedingt bis ins letzte Detail verstanden haben müssen. Sie sind ein Geheimnis, ein Rätsel, auf das man sich einlassen kann. Mit Offenheit und Neugierde. Das meiste liegt nicht klar auf dem Präsentierteller, wir müssen die Verbindungen suchen, werden dann aber damit belohnt, dass sich immer neue, unerwartete Wendungen bieten. Die Fäden, die sich spinnen, können einem vorher festgelegten Konzept folgen, sie können sich aber auch frei erst im Nachhinein entfalten.
In dem Workshop „Relationships“ möchte ich Sie ermutigen, in Berlin Bilder zu machen, Reihen zu gestalten, die sich frei bewegen können, die offen sind und vielschichtig, klar und rätselhaft zugleich. Dabei möchte ich Sie begleiten. Sie werden für das, was Sie wollen, eine Sprache, eine Form, einen fotografischen Ausdruck finden. Sei es mit Portraits, Stadtlandschaften, Details oder situativen Fotografien von der Straße.
Fotografieren ist eine Tätigkeit, bei der die Teilnehmenden allein ihre eigenen Bilder finden müssen. Gemeinsam mit allen oder aber auch einzeln werde wir mit meiner Hilfe durch Bildbesprechungen Wege zu Aussagen, Serien und persönlichen Bildsprachen finden. Zwischendurch wird sich immer auch Raum für die Erörterung technischer Probleme bieten.
Bildfindung heißt für mich nicht das Beherrschen aller erdenklichen technischen Parameter, sondern mir geht es um die Beschäftigung mit dem, was Bilder bedeuten können. Deswegen sind auch technische Laien, die aber eine Sensibilität für Bilder haben, herzlich willkommen. Ich werde Vorträge zu wichtigen Positionen der künstlerischen Fotografie aus Geschichte und Gegenwart halten. Wir werden aktuelle Ausstellungen besuchen und am Ende des Workshops gemeinsam eine Ausstellung mit den entstandenen Arbeiten gestalten.
Der Workshop findet in deutscher Sprache in einer kleinen Gruppe von 6 bis 12 Teilnehmern statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 570,- Euro (inkl. 19% MwSt). Interessenten bewerben sich bitte per eMail bis zum 23. Juli 2018 mit 5 bis 10 Beispielbildern (oder den Hinweis auf eine eigene Website) sowie einem kurzen Statement zu Vorkenntnissen und Motivation.