Göran Gnaudschun, Lavasand, Ladispoli, 2016
Was Du siehst.
Workshop vom 07. bis 12. August 2017
Fotografie ist in ihren Ausdrucksmitteln unendlich vielfältig. Wie jeder Mensch sich ein subjektives Bild von der Welt macht, entstehen durch den, der auf einen Auslöser drückt, immer neue, andersgeartete Bilder. Die Welt ist nicht totfotografiert! Jede Zeit hat ihre neue und einzigartige Ausprägung. Trotz der 3,5 Trillionen Fotos, die seit der Erfindung der Fotografie gemacht wurden und von denen ein Teil dann auf Instagramm und Facebook herumflirrt, ist es möglich, etwas Einzigartiges, Unverwechselbares zu schaffen – etwas das nur Sie können, das mit Ihnen als Autor ursächlich verknüpft ist.
Dafür ist es notwendig, einen Prozess zu durchlaufen, in dem klar wird, was Sie ganz persönlich von der Welt erzählen wollen. Sie müssen eine Sprache finden für das Thema, das in Ihnen brennt. Ein Thema, das im besten Fall das Innere des Fotografen mit der Wirklichkeit der Welt verschränkt.
Worin könnte sich das widerspiegeln? Vieles wäre möglich:
– Die Hinwendung zum Menschenbild: vom direkten, bewussten, ruhigen Portrait zum spontanen schnappschussartigen Agieren im Straßenbild
– Die Auseinandersetzung mit sich Selbst: vom intuitiven, tagebuchartigem subjektiven Erspüren der eigenen Umgebung zum konzeptuellen, inszenierten Selbstportrait
– Die Beschreibung eine Ortes: sei es als Stadtlandschaft oder in der Weite des ländlichen Raumes
– Die Darstellung einer Zeit, sei es als Spurensuche nach Vergangenem oder als Artikulation des Hier und Jetzt
Die Spanne von vorstellbaren Inhalten kann sich im klaren, direkt nachvollziehbaren Bezug auf das übergeordnete Thema äußern, es kann aber auch etwas Rätselhaftes, schwer Benennbares entstehen, dass sich dem Sprachlichen scheinbar entzieht.
Ich möchte Sie begleiten. Sie werden für das, was Sie wollen, eine Sprache, eine Form, einen fotografischen Ausdruck finden. Ich möchte Sie anhand Ihres Bildmaterials zur Essenz Ihres Themas bringen – dahin, dass man Sie hinter den Bildern erkennt.
Ich werde Vorträge zu wichtigen Positionen der künstlerischen Fotografie aus Geschichte und Gegenwart halten. Wir werden Ausstellungen besuchen. Die Hauptarbeit werden allerdings die Bildbesprechungen zu den im Workshop entstehenden Arbeiten sein. Zwischendurch wird sich immer Raum für die Erörterung technischer Probleme bieten. Bildfindung heißt für mich nicht das Beherrschen aller erdenklichen technischen Parameter, sondern mir geht es um die Beschäftigung mit dem, was Bilder bedeuten können. Deswegen sind auch technische Laien, die aber eine Sensibilität für Bilder haben, herzlich willkommen.
Der Workshop findet in deutscher Sprache in einer kleinen Gruppe von bis zu 12 Teilnehmern statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 570,- Euro (inkl. 19% MwSt).
Interessenten bewerben sich bitte bis zum 7. Juli 2017 per eMail. Wir bitten um den Anhang von 5 bis 10 Beispielbildern (oder den Hinweis auf eine eigene Website) sowie ein kurzes Statement zu Vorkenntnissen und Motivation.