Göran Gnaudschun, Fernsehturm, aus „Alexanderplatz”, 2010-2013

Am selben Ort, in einem anderen Land

Fotografie und Erinnern I

17. bis zum 22. August 2020

Göran Gnaudschun

Fotografie bildet die Gegenwart ab und zeigt doch immer die Vergangenheit. Mit Fotografien können wir Spuren folgen, vom Gestern in das Heute.

„Am selben Ort, in einem anderen Land“ ist ein Workshop über Berlin und über die DDR-Vergangenheit. Es geht um Orte und die Menschen, die diese bewohnen – alles lebt weiter fort und bildet das Gedächtnis der Stadt.

Die Teilnehmer werden sich auf die Suche nach Relikten der Vergangenheit machen, die immer auch Fragen an uns, an die Gegenwart stellt. Das Jahr 1990, das Jahr zwischen den Systemen, ist 30 Jahre her. Damals begann sich Berlin in einem unglaublich rasanten Tempo zu verändern. Was war vorher anders? Wie fand das nicht nur in Stein und Asphalt, sondern auch im Leben der Menschen seinen Ausdruck?

Die Teilnehmer werden forschen, suchen und Geschichten finden – die der Stadt Berlin, der DDR oder auch ihre eigenen. Die Umsetzung ist frei und folgt dem Thema und den Intentionen der Teilnehmer. Sie kann aus der direkten Spurensuche, aus der Arbeit mit Reproduktionen aus der Zeitgeschichte oder dem privaten Familienalbum bestehen. Sie kann sich aus dem Gespür für die kleinen Dinge am Straßenrand, dem kühlen Blick auf Architektur, der Sensibilität für die Atmosphäre eines Ortes oder dem offenen Zugang zu Menschen speisen. Vielleicht zeigt man auch nur das Heute und meint damit das Gestern.

Ich möchte mit den Teilnehmern fotografische Konzepte entwickeln, ihnen helfen, mit Fotografie durch die Zeit zu navigieren, gemeinsam Ideen prüfen und adäquate Formen und Stile finden.

Im Workshop „Am selben Ort, in einem anderen Land“ geht es um die selbstgewählte Arbeit, die innerhalb von sechs Tagen entstehen soll. Der Workshop wird hauptsächlich aus thematischer Grundierung, Vorträgen, dem eigenen Fotografieren, sowie Bildbesprechungen und Diskussionen bestehen. Ergänzend werden Ausstellungsbesuche und gemeinsame Abende zum Nachdenken über die eigenen Bilder anregen.

Der Workshop findet in deutscher Sprache statt. Nach dem jetzigen Wissensstand über Corona kann dieser in einer kleinen Gruppe von 4 Teilnehmern mit Abstandsregeln, Mundschutz und Desinfektionsmitteln stattfinden. Ständige Belüftung ist möglich.
Die Teilnahmegebühr beträgt 650,- Euro (inkl. 19% MwSt). Interessenten bewerben sich bitte mit 5 Bildern oder dem Hinweis auf eine eigene Website per Email bis zum 17. Juli 2020.

(Um die deutsche Sprache flüssig zu halten, wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger bezieht sich die Anrede auf Angehörige aller geschlechtlichen Identitäten.)